Sonntag, 16. Dezember 2012

Qatar Airways kauft keine Dreamliner gleich fürs Museum

„Wir kaufen bei Boeing keine Flugzeuge, um sie gleich ins Museum zu stellen, sondern damit sie fliegen“, sagte am Donnerstag ein sichtlich erregter Qatar-Airways-Chef Akbar Al Baker, als Qatar Airways' dritter Dreamliner am 09. Dezember nach dem ersten Abschnitt des Überführungsflugs von Seattle in London wegen eines Generatordefekts am Boden bleiben musste.
 
Der Jet hatte ein Generatorproblem, ähnlich wie es zunächst bei einem Vorfall am 04. Dezember bei einer United B 787 vermutet worden war. Da musste der United-Flieger auf der Strecke Houston/Texas - Newark nach New Orleans umgeleitet werden und dort notlanden. Im Nachhinein stellte sich jetzt heraus, dass kein Generatordefekt vorlag, sondern ein Anzeigeinstrument falsche Daten geliefert und die Piloten vor einem Generatorausfall gewarnt hatte. Am Freitag übrigens meldete United einen ähnlichen Zwischenfall an einem weiteren Dreamliner, der jetzt nicht mehr fliegen darf.

„Mindestens vier Tage muss die Maschine in Heathrow herumstehen und darauf warten, bis Boeing Ersatzteile und ein Inspektionsteam schickt“, ärgerte sich der CEO der Golf-Airline in einem Interview. Derlei Schwierigkeiten sind nicht akzeptabel, polterte er weiter.Immerhin würden die Jets seit 14 Monaten ausgeliefert, Jetzt muss der Hersteller handeln, und zwar schnell, denn er werden keine weiteren Defekte mehr dulden, sagte er in einem Interview. Und er kündigte auch an, dass er auch jeden Fall Schadenersatz fordern wird. Denn er kaufe schließlich nicht supermoderne Flugzeuge, um sie ins Museum zu stellen. Im Übrigen, ließ er die Unternehmensleitung wissen, behindere Boeing mit der schon um dreieinhalb Jahre verzögerten Auslieferung und den Fehlern an den Maschinen Qatar Airways bei deren Expansionsbemühungen.
Am Fertigungsstandort Everett, wo die Maschinen zusammengebaut werden, beeilte sich Sprecherin Lori Gunter zu versichern, dass der Hersteller als Menschenmögliche tun werde, um Qatar Airways dritten Dreamliner schnellstmöglich wieder flügge zu machen. Vor allem forschen die Ingenieure fieberhaft nach der Ursache, die gleich dreimal nagelneue Boeing 787 außer Gefecht setzte.

Möglicherweise hängen die neuen Probleme damit zusammen, dass die DReamliner sehr viel mehr Funktionen elektrisch umsetzen als alle anderen bisherigen Pasagierjets, heißt es bei Boeing. Immerhin braucht ein Dreamliner auf einem Flug etwa 600mal soviel Strom wie ein normales Einfamilienahaus.Am 19. Dezember soll die zweitgrößte Golffluglinie ihre Dreamliner Nr. 4 und 5 bekommen, weitere fünf sollen bis Ende 2013 ausgeliefert sein.

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