Dienstag, 11. Juli 2017

Ukraine stoppt Ryanair

Die aggressive Airline Ryanair streicht ihre geplanten Strecken nach Kiew und Lemberg. Der Flughafen wollte sich offenbar nicht auf die Billigpraktiken der Iren einlassen. 

Foto: Getty Images
Auch Lemberg stand im Flugplan. Europas größter Billigflieger rückt einmal mehr in die Schlagzeilen. Derzeit ermittelt unter anderem die Staatsanwaltschaft Koblenz gegen einen Personaldienstleister der Airline wegen des Verdachts auf Sozialversicherungsbetrug.Der Flughafen in Kiew war nun offenbar nicht mehr bereit, sich auf die Billig-Deals der Iren einzulassen und ließ eine Einigung platzen. Gewöhnlich lässt sich Ryanair den Markteintritt in neue Destinationen mit Rabatten honorieren. Daraufhin verkündete Vorstandsmitglied David O’Brien nun, die geplanten Strecken nach Kiew und nach Lemberg in der West-Ukraine zu canceln. „Der Flughafen Kiew hat gezeigt, dass die Ukraine bisher leider kein hinreichend entwickelter oder verlässlicher Standort ist, in den Ryanair wertvolle Flugzeug-Kapazität investieren kann“, schimpft der Manager.
Pavlo Riabikin, Chef des Flughafens Kiew-Boryspil, sagte hingegen, die Forderungen von Ryanair seien nicht mit ukrainischem Recht vereinbar.
Tatsächlich dürfte es der Ukraine auch darum gehen, die beiden bereits verkehrenden Airlines UIA und Wizz Air vor dem aggressiven Vorgehen der Iren zu schützen. Für beide Gesellschaften ist die Ukraine, die sich nach wie vor in einer Wirtschaftskrise befindet, kein leichtes Pflaster. Offenbar will Kiew sicherstellen, dass kein neuer Anbieter diese Struktur zerstört und sich dann möglicherweise wieder vom Markt zurückzieht.
Ryanair wollte unter anderem von Berlin-Schönefeld und Memmingen (Allgäu Airport) nach Lemberg fliegen. Insgesamt sind elf Routen betroffen. Die frei werdenden Flugzeuge sollen nun unter anderem in Deutschland, Polen und Israel eingesetzt werden. Im Gegensatz zu Kiew hatte der Frankfurter Flughafen die umstrittene Airline mit speziellen Rabatten angelockt.

Wizz Air mit „Rettungstarif“

Wizz Air nutzt den Streit zwischen den Iren und Kiew zu einer Werbeaktion aus: Der ungarische Billigflieger bietet Passagieren, die von der Streckenstreichung betroffen sind, Tickets für 25 Euro für die Strecke Berlin–Lemberg an. Dieser „Rettungstarif“ gilt nach Angabe der Ungarn für die Zeit zwischen 8. September und 30. November. Die Original-Reservierung beim ungeliebten Konkurrenten müsse vorgelegt werden. Ryanair handelt in solchen Fällen gewöhnlich ähnlich.
Quelle: BizTravel (OG)

Donnerstag, 6. Juli 2017

Laptop-Verbote fallen

Mit einem Verbot von Laptops im Handgepäck wollten die USA die Sicherheit auf Flügen aus der arabischen Welt erhöhen. Vergangene Woche kündigten die US-Behörden aber eine Alternative an. Die ersten Laptops werden wieder an Bord mitgenommen.
Foto: Gettyimages
Den Laptop mit in die Kabine auf den USA-Flug nehmen – das ist nun wieder ab mehr Airports erlaubt. Das Verbot von Laptops und größeren elektronischen Geräten auf USA-Flügen im Handgepäck ist nach Angaben verschiedener Fluggesellschaften aufgehoben worden. 
Bei Flügen vom größten türkischen Flughafen Atatürk in die USA dürften alle elektronischen Geräte wieder mit an Bord genommen werden, teilte Turkish Airlines mit. Am Mittwochmorgen durften Passagiere auf einem Nonstop-Dienst von Istanbul nach New York demnach wieder Laptops bei sich haben. Die USA hatten im März einige Geräte im Handgepäck für Nonstop-Flüge von zehn Airports in Nordafrika, dem Nahen Osten und der Türkei wegen Sicherheitsbedenken verboten. In der vergangenen Woche hatte das US-Ministerium für Heimatschutz (DHS) ein Ende des Verbots angekündigt, sofern die Fluggesellschaften schärfere Sicherheitsvorschriften umsetzen.
Auch bei Flügen aus Dubai wurde das Verbot am Mittwoch nach Angaben der Emirates Airline aufgehoben. Der Carrier hatte zuletzt intensiv mit den örtlichen Behörden zusammengearbeitet, um die neuen US-Richtlinien umzusetzen.
Die von Abu Dhabi aus operierende Etihad Airways hatte bereits zu Beginn der Woche angekündigt, dass das Laptop-Verbot aufgehoben wurde, nachdem die Sicherheitsvorkehrungen verbessert worden seien. Die Saudia teilte mit, dass sie derzeit noch daran arbeite, die neuen Vorschriften umzusetzen. Bis spätestens Mitte Juli sollen aber alle Passagiere wieder Laptops und elektronische Geräte mit in die Kabinen nehmen dürfen.
Turkish Airlines gab an, dass das Verbot Auswirkungen auf insgesamt 1087 Flüge hatte. CNN Turk berichtete, dass die türkische Regierung auch in Gesprächen mit Großbritannien sei, um ein ähnliches Verbot aufzuheben.

Quelle:  (dpa) + BizTravel

Montag, 3. Juli 2017

Eurowings: Dynamische Preise fürs Gepäck

Der Billigflieger Eurowings hat für seinen Basic-Tarif ein neues Preismodell für Check-in-Gepäck eingeführt. Dabei werden die Kosten für einen aufgegebenen Koffer dynamisch festgelegt und richten sich auch nach der Nachfrage. Den genauen Preis erfährt man erst im Laufe des Buchungsprozesses. Er kann sich bei einer erneuten Abfrage aber erhöhen, auch wenn der Flugpreis gleichbleibt. Von der Fluggesellschaft heißt es zur Erklärung lediglich, man evaluiere ständig die Wirtschaftlichkeit der angebotenen Produkte und deren Preisstruktur und behalte sich vor, Änderungen vorzunehmen.
Ein Gepäckstück kostet für Basic-Passagiere nach dem neuen Modell auf der Kurzstrecke ab neun Euro pro Strecke, auf der Langstrecke ab 25 Euro. Als Höchstpreis gibt Eurowings 30 Euro an. Die Preise gelten bei Vorabbuchung – am Flughafen werden wie bisher schon die doppelten Beträge fällig.
Der Koffer kann damit je nach Nachfrage auch günstiger werden: Bisher lagen die Gebühren pauschal bei 15 Euro auf der Kurzstrecke und 30 Euro auf der Langstrecke.
Eurowings folgt mit dem neuen Pricing dem Beispiel von Easyjet und Ryanair, die schon länger keine festen Gepäcktarife haben. Bei Ryanair kostet ein Gepäckstück, das eingecheckt wird, bei 15 Kilo Gewicht und Online-Buchung zehn bis 50 Euro, bei 20 Kilo zwischen 15 und 60 Euro. Wie die Airline mitteilt, handelt es sich um ein dynamisches Pricing – die Gebühren fallen höher aus, wenn „die zusätzliche Gepäckbuchung in der Hochsaison oder auf bestimmten Flügen erfolgt“. Bei Easyjet bewegen sich die Preise bei Online-Buchung zwischen 16,90 und 39 Euro für einen Koffer mit 20 Kilo. 

Quelle: Touristik-Aktuell.de