Foto: Ryanair |
Ryanair genießt als Arbeitgeber in Europa nicht gerade den allerbesten Ruf. Was marktschreierische Ankündigungen und markige Worte in Bezug auf die Netzcarrier betrifft, sind die Iren und deren Chef Michael O'Leary aber unschlagbar. Das gilt auch für die Prophezeiungen der Iren in Bezug auf die Entwicklung ihres Anteils an Geschäftsreisen.Nach eigenen Angaben unternehmen die Iren große Anstrengungen, stärker ins Geschäftsreisebusiness zu kommen (DMM berichtete). Und "Wir werden zu Europas wichtigster Fluglinie für Manager", hieß es von Seiten derAirline Anfang des Jahres 2015. Ende 2017, ließ das Headquarter in Dublin wissen, wolle man 200.000 Geschäftsreisepakete pro Woche bzw. 10
Mio. im Jahr verkaufen. Dumm nur, wenn es potenzielle „Firmen-Kunden“ gibt, die die Nutzung des europäischen Marktführers unter den Billigheimern für geschäftliche Reisen schlichtweg verbieten. So geschehen in Kopenhagen.
Es soll übrigens weitere Interessenten geben, die dem Beispiel der mutigen Dänen folgen wollen. Als Begründungziehen sie in erster Linie den Umgang Ryanairs mit ihren Angestellten bzw. wie auch immer in Diensten stehende Mitarbeiter an. Jedenfalls zählt Kopenhagens Bürgermeister Frank Jensen zu jenen mutigen Menschen,die von Ryanair nicht allzuviel halten. Ihm sind die Arbeitsverhältnisse des Lowcost-Riesen aus Dublin von Herzen zuwider. Jensen, Herr über 45.000 Mitarbeiter, verlangt, wie von anderen Geschäftspartnern auch, ordentliche Lohn- und Arbeitsverhältnusse. Aber da scheint Ryanair mit seinen Sozialdumpingmethoden schlechte Karten zu haben. Ryanair geht gar nicht, heißt es im Rathaus der Dänenmetropole. Und so formulierte das Stadtoberhaupt denn einen Erlass,wonach geschäftlichen Reisen der städtischen Angestellten nicht mit Ryanair erfolgen dürfen.
Die Iren wollen den ihrer Meinung nach unzulässigen Boykott nicht
hinnehmen und wollen klagen. Zunächst gegen die Vorortsgemeinde
Albertslund.
Quelle: DMM/Bild