Condor passt Gepäckgebühren an“ - mit dieser Überschrift einer
Presseerklärung will Condor einer weiteren Abzocke ein seriöses
Mäntelchen umhängen. Ja noch mehr, man kann in dieser Pressemeldung
lesen:
„Ferienflieger schafft mehr Transparenz durch exakte Maßangaben“! …
„Der Ferienflieger Condor gleicht die Gepäckgebühren an die aktuelle
Marktsituation an. Die Änderungen gelten für Buchungen ab dem 15.
September 2011 mit Abflug ab dem 1. November 2011.“
Sportliche Urlauber werden abgezockt
Sportler müssen zukünftig nicht nur mit Zollstock und Metermaß ihr
Reisegepäck vermessen, sondern genauso wie Passagiere mit Tieren bereits
vorab anmelden. Wer Sportgeräte oder Tiere nicht rechtzeitig anmeldet,
dem werden am Flughafen zusätzlich 50 Euro abgenommen. Das ist reine
Abzocke und nicht wie von Condor behauptet eine „Anpassung auf die
erhöhten Handling-Gebühren“.
Beispiele totaler Verwirrung
Noch verwirrender sind die Vorgaben für Freigepäckgrenzen: Fahrräder,
Golfgepäck und Tauchgepäck bis zu 30 Kilogramm werden auf Kurz- und
Mittelstrecken mit 50 Euro, auf der Langstrecke mit 75 Euro pro Strecke
berechnet. Dies wird bei Gleitschirmen noch komplizierter, sie können
bis zu 30 Kilogramm wiegen und dürfen die Maße 130x90x70 Zentimeter
nicht überschreiten. Boards, Schlauchboote, Flugdrachen und Kanus oder
Kajaks bis zu 30 Kilogramm dürfen nur eine Größe von 400x70x55
Zentimetern haben. Für jedes einzelne dieser Sportgeräte werden
ebenfalls 50 bzw. 75 Euro abkassiert. Wer blickt da noch durch?!
Strafgebühren bei Überschreitung
Wehe die Maße und Gewichte der Sportgeräte überschreiten diese Grenzen,
dann wird erst recht zugeschlagen: Auf der Kurz- und Mittelstrecke
werden
100 Euro pro Strecke abkassiert, auf der Langstrecke 150 Euro.
Auch Tiere werden zur Kasse gebeten
Weiter schreibt Condor: „Tiere, die in der Kabine befördert werden,
müssen nach wie vor in einer Box mit genügend Trinkwasser transportiert
werden, die maximal bis zu sechs Kilogramm wiegen darf und den Maßen
55x40x20 Zentimetern entsprechen muss. Hierfür werden pro Strecke 50
Euro auf der Kurz- und Mittelstrecke und 100 Euro auf der Langstrecke
berechnet. Größere Tiere mit einem Gewicht von über sechs Kilogramm
werden im Frachtraum befördert. Der Preis von 75 Euro auf der Kurz- und
Mittelstrecke und 150 Euro pro Strecke auf der Langstrecke bleibt
unverändert.
… und das zweite Gepäckstück?
Um die Verwirrung perfekt zu machen, heißt es bei Condor: Das zweite
Gepäckstück für Flüge in die USA oder Kanada kann nach wie vor online
angemeldet werden. In diesem Fall beträgt der Preis 40 Euro pro Strecke,
ohne vorherige Anmeldung sind am Flughafen 50 Euro pro Strecke zu
entrichten. Das Gepäckstück darf das Gewicht von 23 Kilogramm nicht
überschreiten.“
Fazit
Anscheinend setzt man bei Condor darauf, dass die unverständlichen, kaum
nachzuvollziehenden neuen Vorschriften den Passagier so verwirren, dass
dieser aufgibt und Condor ihn mit höheren Gebühren belasten kann. Mit
dieser neuen Regelung hat sich Condor sein Image als Ferienflieger
verscherzt, denn es sind ja die Urlauber, die mit Sportgepäck reisen. Da
das sportliche Klientel für Condor immer mehr an Bedeutung gewonnen
hat, ist es gerade deshalb reine Abzocke, diese Reisenden mit
unverständlichen Vorschriften und Gebühren zu belasten. Das Image als
Ferienflieger ist dadurch schwer beschädigt, wenn nicht gar ruiniert.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.