Freitag, 24. Juni 2016

Jetzt hat auch die Lufthansa die Nase voll


Nach diversen US-amerikanischen Airlines, Air Canada, Alitalia etc. hat nun auch das Lufthansa-Management entschieden, vorerst den südamerikanischen Staat Venezuela nicht mehr anzufliegen. Seit gut 45 Jahren ist der deutsche Carrier täglich zu Gast in der Hauptstadt Caracas. Weil das sozialistische Land seine hohen Millionenschulden nicht zurückzahlen kann, die Reisendenzahlen nur eine Richtung kennen (nach unten), die Lufthansa vermutlich auf ihren Millionenforderungen sitzen bleibt, nun also der Schnitt.
Aktuell leidet die Bolivarische Republik Venezuela, flächenmäßig fast zweieinhalb Mal so groß wie Deutschland, nach dem raschen Verfall des Ölpreises in den letzten beiden Jahren unter einer massiven Wirtschaftskrise. Die Wirtschaft des Landes ist nahezu vollständig abhängig vom venezolanischen Hauptrohstoff Erdöl. 96 % der Staatseinnahmen stammen aus dem Ölbusiness.
Im Januar 2016 rief die Regierung Maduro den Wirtschaftsnotstand aus. Die Inflationsrate ist aktuell die höchste der Welt.

Seit dieser Woche (13.06.2016) fliegen Air Canada, Alitalia und sogar LATAM nicht mehr den den Simon-Bolivar-Flughafen in Caracas an. Grund: Wegen der herrschenden Devisenkontrolle – u.a. ist der Tausch lokaler Währungsbestände in US-Dollar unterbunden – bzw. können die Ticketeinnahmen nicht mehr ausgeführt werden. Ab Freitag, 16. Juni stoppt nun auch die Lufthansa nach 45 Jahren ihre Verbindungen von und nach Caracas, wie das Unternehmen mitteilt.

Gegenüber der Lufthansa hat der Flughafen bzw. das Land noch Schulden in dreistelliger Millionenhöhe. Weil die einheimische Währung Bolívar (VEF) von Tag zu Tag weiter an Wert verliert, tendieren die Einnahmen der Airlines, die bisher Caracas anflogen, fast gegen Null. Ganz ähnlich die Entwicklung in den letzten Monaten auch beim Geschäftsreiseverkehr von Europa und Nordamerika Richtung Anden- und Orinoco-Land.

Businesstraveller, die dennoch ins das südamerikanische Land reisen müssen, können dies mit den beiden Staralliance-Mitgliedern und somit Partnern der Lufthansa versuchen: Avianca und Copa Airlines über Venezuelas Nachbarland Kolumbien bzw. Panama. 

Quelle: Lufthansa / Air Canada / DMM

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