Mittwoch, 29. März 2017

Unister: Finanzmakler muss drei Jahre in Haft

Das Landgericht Leipzig hat im Fall des Finanzbetrugs gegen Thomas Wagner und Oliver Schilling ein Urteil gefällt. Der Finanzmakler der Unister-Manager, der bereits seit Juli 2016 in Untersuchungshaft sitzt, wurde nun laut MDR zu drei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Er wurde beschuldigt, den für Wagner verhängnisvollen Deal in Venedig eingefädelt zu haben. Wagner starb Mitte Juli 2016 auf dem Rückflug von Venedig durch den Absturz eines gecharterten Kleinflugzeugs in den Alpen. Die Ursachen des Absturzes sind nach wie vor ungeklärt.

Das Landgericht Leipzig sah es in seiner Urteilsbegründung als erwiesen an, dass sich der Finanzmakler des vorsätzlichen Betrugs in zwei Fällen als Mittäter schuldig gemacht habe. Zuvor hatte die Generalstaatsanwaltschaft fünfeinhalb Jahre Haft gefordert.

Quelle: www.touristik-aktuell.de

Stewardess ersetzt Co-Piloten

Kreislaufprobleme im Cockpit: Stewardess ersetzt Co-Piloten http://flip.it/x0srtt

Turkish Airlines sammelt Tablets & Co. am Gate

Für Turkish Airlines-Flüge in die USA und nach Großbritannien gelten ab sofort neue Regeln. Danach dürfen elektronische mobile Endgeräte nicht mehr in die Kabine mitgenommen werden, wenn der Flug in der Türkei startet.

Für Geschäftsreisende, die an einem türkischen Airport ein Flugzeug mit Ziel USA oder UK besteigen wird folgender Service geboten:
  • Laptops, Tablets und andere Geräte können bis zum Boardinggate genutzt werden.
  • Autorisiertes Personal sammelt diese dann ein und überreicht die Geräte nach Ankunft wieder.
  • Der Transport der Geräte wird in stabilen und innenseitig gepolsterten Koffern, die im Flugzeug         befestigt werden, durchgeführt.
An Bord erwartet die Passagiere ein umfangreiches Unterhaltungsprogramm mit ca. 400 Filmen, 1.500 Musikalben, über 750 TV-Serien, Dokumentationen und vielem mehr. Wie DMM berichtete, haben die USA und UK mit Wirkung zum 25. März 2017 neue Richtlinien zur Einreise erlassen. Auf Flügen ab Istanbul ist die Mitnahme von elektronischen Geräten als Handgepäck, größer als ein Smartphone (ausgenommen sind medinzinische Geräte), nicht mehr gestattet. Die Richtlinie gilt nur auf Hinflügen ab dem Drehkreuz von Turkish Airlines, Istanbul, in die USA (Atlanta, Boston, Chicago, Houston, Los Angeles, Miami, New York, San Francisco, Washington) und nach UK (Birmingham, London, Manchester, Dublin, Edinburg). Auf allen anderen, über 280 Strecken, können die Passagiere ihre elektronischen Geräte wie gewohnt im Handgepäck mitführen.
In Deutschland und Österreich fliegt Turkish Airlines bis zu 360 Mal wöchentlich ab Berlin, Bremen, Hamburg, Hannover, Düsseldorf, Friedrichshafen, Karlsruhe/Baden-Baden, Köln, Münster/Osnabrück, Leipzig/Halle, Frankfurt, Stuttgart, Nürnberg, München, Graz, Salzburg und Wien in die Türkei und bietet über das Drehkreuz Istanbul ideale Anbindungen in den Nahen und Mittleren Osten, nach Afrika und Asien.
Quelle: Turkish Airlines / DMM

Dienstag, 28. März 2017

Höhere Frequenzen und neuer Airbus

Vom 2. Januar 2018 an setzt Vietnam Airlines den A-350 zwischen Frankfurt und Hanoi beziehungsweise Ho-Chi-Minh-Stadt ein. Statt wie bislang neunmal wird die Airline dann zehnmal nach Vietnam fliegen.  
Einer von insgesamt 19 neuen A-350


Sieben Maschinen dieses Typs wurden bislang ausgeliefert und fliegen unter anderem von Vietnam nach Paris, Schanghai und Seoul. Insgesamt hat Vietnam Airlines 14 Airbus A-350 bestellt, die bis 2019 ausgeliefert werden sollen. Laut Pressemitteilung erhöht die Fluggesellschaft von 2018 an die Flugfrequenz zwischen Frankfurt und Vietnam von neun auf zehn Flüge pro Woche: 2018 fliegt Vietnam Airlines sechs Mal wöchentlich nach Hanoi und vier Mal in der Woche nach Ho-Chi-Minh-Stadt (Saigon). Beide Flugrouten werden nonstop in einer Flugzeit von rund 10,5 Stunden zurückgelegt. Der A-350 ist für 305 Fluggäste ausgelegt: Die Business Class ist mit 29 Sitzplätzen und die Economy Class mit 240 Sitzen bestuhlt. Darüber hinaus gibt es 36 Plätze in der Premium Economy Class. Der A-350 bietet somit zehn Prozent mehr Kapazität gegenüber dem bisher eingesetzten Dreamliner. Dieser bedient die Langstrecke Frankfurt–Vietnam noch bis Ende 2017 und wird im kommenden Jahr auf Routen nach Japan, Korea und Australien eingesetzt.
 
Quelle: BizTravel (OG), Foto: Vietnam Airlines
 

Lufthansa und Cathay starten Kooperation

Mit Lufthansa und Cathay Pacific arbeiten zukünftig zwei Airline-Gruppen zusammen, die konkurrierenden Allianzen angehören. Sie starten ein Code Sharing und verknüpfen ihre Vielflieger-Programme.
Bereits vom 26. April an können Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines Umsteigeflüge über Hongkong zu vier Zielen in Australien und Neuseeland unter eigener Flugnummer vermarkten. Ab Hongkong reisen die Passagiere mit Cathay Pacific dann nach Sydney, Melbourne, Cairns sowie Auckland und ergänzen so das Streckennetz der Lufthansa-Gruppe in der Region Süd-Pazifik. Weitere Strecken sind geplant.
Für Cathay eröffnet sich nun die Möglichkeit, 14 Destinationen in Europa mit eigener Flugnummer zu vermarkten. Die Weiterflüge ab Frankfurt, Düsseldorf, Wien und Zürich werden von den Airlines der Lufthansa-Gruppe durchgeführt. Die Passagiere können auf den Weiterflügen für die jeweiligen Vielflieger-Programme Meilen sammeln.
Cathay-CEO Ivan Chu und Lufthansa-Chef Carsten Spohr setzen damit den Trend fort, dass Airlines über die Grenzen der Airline-Allianzen hinweg zusammenarbeiten. Die Lufthansa-Gruppe gehört der Star Alliance an, Cathay ist Mitglied von Oneworld, zu der unter anderen British Airways und Iberia gehören.
Lufthansa-Chef Spohr verbessert schrittweise die Anbindung seiner Airline an die wachsenden Luftverkehrsmärkte in der Region Asien/Pazifik. „Die Zusammenarbeit mit Cathay Pacific wird ein weiterer wichtiger Baustein unserer Asien-Strategie und ergänzt bestehende kommerzielle Joint Ventures mit All Nippon Airways, Singapore Airlines und Air China sowie unserer anderen Star-Alliance-Partnerschaften in Asien.“ Spohr stellt damit auch klar, die die kürzlich vereinbarte Zusammenarbeit mit Etihad Airways keine Sonderstellung bei Lufthansa bekommt.
Quelle: BizTravel

Donnerstag, 23. März 2017

Wie Ryanair abzockt

Die „Story im Ersten“ zeigte, welche gefährliche Folgen die herrschende „Geiz-ist-Geil“-Mentalität in der Luftfahrt hat. Vor allem Ryanair arbeitet demnach am Rande der Legalität.

Für Billigpreise bietet Ryanair Flugsitze an – und scheffelt dennoch jedes Jahr riesige Gewinne. Die Methoden, mit denen der irische Billigflieger dabei vorgeht, zeigte gestern die ARD in ihrer „Story im Ersten“. Was dabei herauskam, gleicht einem Krimi: Ryanair führt demnach mit einem ausgeklügelten Geschäftsmodell nicht nur eine zuvor funktionierende Branche in den Ruin, sondern arbeitet mit einem äußerst verschachtelten Modell aus Personaldienstleistern, Pilotenfirmen und sogenannten „Betriebsstätten“.
Die Dummen sind dem ARD-Beitrag zufolge nicht nur die Piloten, die nur dann bezahlt würden, wenn sie wirklich im Cockpit sitzen. Offenbar zockt der irische Billigflieger auch den Staat und damit die deutschen Steuerzahler ab, indem er Steuer- und Sozialversicherungsbetrug in riesigem Ausmaß begeht. Dazu lässt der Film Arbeitsrechtler und Luftfahrtexperten zu Wort kommen.
Erst kürzlich habe auch die Staatsanwaltschaft Koblenz ein Ermittlungsverfahren gegen vier Ryanair-Manager eröffnet (wir berichteten). Und auch in Frankreich und Großbritannien haben der Reportage zufolge inzwischen Staatsanwälte, Steuerbehörden und Sozialversicherungsträger das Geschäftsmodell der Iren im Fokus.

Kein Geld bei Krankheit

Dabei geht es um die Frage, auf welche Art viele der vom Billigflieger eingesetzten Piloten beschäftigt sind. Das System sei verschachtelt: Piloten müssen sich den ARD-Recherchen zufolge zum Schein selbstständig machen und ihren Arbeitsvertrag nicht mit Ryanair, sondern mit Personalvermittlern abschließen und zusätzlich eigene „Betriebsstätten“ gründen.
Aus Piloten, die in Deutschland wohnen, mache Ryanair freie irischer Unternehmer. Für diese gelte das deutsche Arbeitsrecht dann nicht, das heißt, Kosten für Krankenkasse und Sozialabgaben fallen nicht an. Zu Hunderten seien diese Firmen in Büros „beheimatet“, in denen in der Realität jedoch nur einige Steuerberater tätig seien.
Und weil bei Krankheit nicht gezahlt werde, sollen sich Piloten auch dann ins Cockpit setzen, wenn sie eigentlich nicht arbeitsfähig seien – um weiterhin Lohn zu erhalten. In der ARD-Doku erzählt dies ein ehemaliger Pilot des Billigfliegers. Kranke Flugkapitäne allerdings stellten für die Flugsicherheit eine enorme Gefahr dar, sagt dieser.

Wenig Sprit an Bord

Änderte Ryanair bei Gesetzesänderungen ihr Beschäftigungsmodell bislang immer sehr rasch, erhöht sich der Druck auf die Iren nun. Die beiden Personalvermittler Brookfield und Mc Ginley Aviation, über welche die Billig-Airline die Piloten-Verträge abschließen lässt, scheinen nicht mehr mitspielen zu wollen. Sie haben – zumindest der ARD-Dokumentation zufolge – erstmals gegenüber der Staatsanwaltschaft Ryanair der Scheinselbstständigkeit bezichtigt.
Ryanair weist in einer Stellungsnahme alle Aussagen in der Sendung als falsch zurück. Die Airline sei an den Börsen von Dublin, London und New York notiert und halte sich an irisches und EU-Recht. Zudem hätten Piloten die Möglichkeit, ihre Krankheitstage innerhalb von 365 Tagen nachzuarbeiten. Auch sei man nicht Gegenstand der Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Koblenz.

Alles nur Gewerkschafts-Propaganda?

Eddie Wilson, Chief People Officer bei Ryanair, schreibt: „Dieses ARD-Programm entbehrt jeder Grundlage und war lediglich ein Mittel für die gescheiterten Piloten-Gewerkschaften der Lufthansa, um von ihren ständigen Streiks sowie den Lohn- und Arbeitskürzungen abzulenken.“ Mit der Staatsanwaltschaft Koblenz werde bei deren Ermittlungen „zusammengearbeitet“, so Wilson.
Arbeitsrechtler und Steuerexperten kritisieren die Fluggesellschaft allerdings seit langem. Sie sehen diese knapp an der Grenze der Legalität agieren. Nicht allein die angeprangerte Ausbeutung des Personals steht im Fokus. Auch soll Ryanair Piloten anweisen, möglichst wenig Sprit zu tanken: Die Sendung berichtet über Fälle, in denen Ryanair-Piloten Notrufe absetzten, weil sie sofort landen mussten. Auch dies weist der Billigflieger zurück.

Quelle: BizTravel (OG)

Die Zukunft des "Fliegens" und der Arbeitswelt?!

Fliegen auf Kosten aller?

Ryanair eröffnet Basis

Auf zweistellige Zuwachsraten kann der beschauliche Flughafen Memmingen vertrauen. Europas größter Billigflieger stationiert einen Jet dort und kündigt noch mehr Strecken an.
Mit Beginn des nächsten Winterflugplans Ende Oktober stationiert Ryanair einen Boeing-Jet am Allgäu Airport in Memmingen. Damit sollen sieben neue Routen aufgenommen werden. Neben den bereits für den Winter angekündigten Verbindungen nach Fes, Sevilla, Thessaloniki und Warschau kommen auch Strecken nach Lviv (Ukraine), Oradea (Rumänien) und Stockholm hinzu. Obendrein wird der saisonale Palma-Dienst in den Winter hinein verlängert.
Insgesamt wächst das Angebot von Ryanair in Memmingen somit auf 17 Routen. Pro vollem Kalenderjahr sollen dort 825.000 Passagiere befördert werden. Der Memminger Flughafen-Chef Ralf Schmid freut sich darüber sehr und rechnet damit, dass Ryanair auch künftig etwa die Hälfte der Linienfluggäste am Allgäu Airport stellen wird. Er mahnt allerdings auch: „Unser Partner erwartet einen zeitnahen Ausbau unseres Flughafens und vertraut auf die politischen Akteure, ihren Zusagen Taten folgen zu lassen und die geplanten Maßnahmen zu unterstützen.“

Quelle: BizTravel (LS)

Montag, 20. März 2017

Iberia: Low-Cost-Langstrecken ab Barcelona

Ein neues Low-Cost-Angebot für Langstreckenflüge namens „Level“ geht am 1. Juni an den Start: Die International Airlines Group (IAG), zu der Iberia, British Airways, Aer Lingus und Vueling gehören, stationiert zwei Langstrecken-Jets in Barcelona und bietet zunächst vier Strecken an. Zweimal wöchentlich geht es nach Los Angeles, dreimal nach Oakland. Ab 10. Juni kommen zwei Flüge nach Punta Cana, ab 17. Juni drei nach Buenos Aires hinzu. Von Deutschland aus bringt Vueling Passagiere aus Berlin, Düsseldorf, Hamburg, Hannover, München, Nürnberg und Stuttgart nach Barcelona. 
Für die Marke Level fliegen zwei neue Airbus A330-200 mit je 314 Sitzen, davon 21 in der Premium Economy Class. Im günstigsten Tarif sind Bordverpflegung, Sitzplatzreservierung und die Aufgabe von Gepäck nicht inbegriffen. Eingesetzt werden zunächst Crews von Iberia. Das Angebot soll künftig auf weitere europäische Abflughäfen ausgedehnt werden.
Mit den Level-Flügen kontert IAG den Langstrecken-Start von Norwegian in Barcelona: Ab Juni fliegen auch die Skandinavier von dort aus nach Oakland und Los Angeles. 

Quelle: touristik-aktuell.de

Mittwoch, 15. März 2017

Fluglotsen kündigen Streik an

Am 20. März könnte es für Flugreisende in Italien wieder ungemütlich werden. Die Gewerkschaften haben für diesen Tag einen Streik bei der staatlichen Flugüberwachung ENAV angekündigt. Der Ausstand soll von 13 bis 17 Uhr dauern. Betroffen sind alle Aera Control Center (ACC), die den Flug durch die unterschiedlichen Lufträume überwachen, und die Fluglotsen an der Airports des Landes. Findet der Streik wie angekündigt statt, sollten sich Reisende in Italien auf Verspätungen und Flugausfälle einstellen. Welche konkreten Auswirkungen zu erwarten sind, ist derzeit noch nicht absehbar.

Quelle: Travel.one (KG)

Dienstag, 14. März 2017

LOT fliegt neu Stuttgart-Warschau

Die Fluggesellschaft LOT Polish Airlines bietet Geschäfts- und Privatreisenden ab dem 01. Juni 2017 tägliche Flüge von Stuttgart nach Warschau.
Von Montag bis Freitag starten zwei Flüge pro Tag mit einer Embraer jeweils um 10.30 Uhr und abends um 19.35 Uhr, am Wochenende gibt es je einen Flug täglich. Buchbar ist die Verbindung bereits ab 13. März 2017. Von ihrem Drehkreuz Warschau aus bietet die LOT zahlreiche Anschlussverbindungen innerhalb Osteuropas, aber auch nach Zielen in Asien und den USA an. Im Flugplan stehen zum Beispiel Breslau, Krakau, Kiew, Kharkov, Vilnius, Sankt Petersburg, Peking, Tokio, Seoul, Astana oder Los Angeles als Umsteigeverbindungen. Die 1929 gegründete Airline ist Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance, sie betreibt eine Flotte von über 40 Flugzeugen.
Quelle: Stuttgart Airport / DMM

Deutliches Plus bei Fahrgästen

Der Gotthard-Basistunnel ist seit 100 Tagen in Betrieb. Die SBB zieht eine positive Bilanz. Die Zahl der Fahrgäste sei deutlich gestiegen. Der Fahrgastverband Pro Bahn Schweiz bemängelt hingegen Verspätungen und Zugausfälle.
Foto: SBB
Vom Gotthard-Basistunnel soll der Tourismus in der Region profitieren – die SBB verzeichnet nach 100 Tagen gestiegene Passagierzahlen. Nach den ersten 100 Tagen des Gotthard-Basistunnels im Vollbetrieb zieht die Schweiz eine positive Bilanz.
8900 Fahrgäste seien durchschnittlich pro Tag mit den Zügen durch den längsten Eisenbahntunnel der Welt gefahren, teilten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) auf Anfrage mit. Das seien 30 Prozent mehr Fahrgäste als im selben Zeitraum des Vorjahres auf der alten Strecke. Insgesamt sind laut SBB mehr als 10.000 Güter- und Personenzüge durch den 57 Kilometer langen Basistunnel gefahren. Bis Anfang Februar verzeichneten die SBB 43 ausgefallene Züge. Der Fahrgastverband Pro Bahn Schweiz ist durchaus kritisch. Es laufe „mehr schlecht als recht“, urteilt Präsident Kurt Schreiber über die ersten drei Monate. Im Februar sei es zwei Mal zu mehr als einstündigen Verspätungen gekommen. Im Güterverkehr habe es Mitte Februar Probleme gegeben, als ein Zug liegengeblieben sei. Sieben Stunden sei der Tunnel für Güterzüge nur eingeschränkt befahrbar gewesen. „Wir brauchen keine deutschen Verhältnisse“, ergänzt Schreiber. Auch die SBB gibt zu, dass es bei der Pünktlichkeit noch Handlungsbedarf gebe.
Profitieren sollen vom Tunnel nicht nur Bahnreisende, sondern auch der Tourismus im Kanton Uri. Dort können Zug-Fans seit Anfang Februar die mit Tempo 200 vorbeirauschenden Züge durch ein Fenster im Tunnel beobachten. Der Tunnel wurde am 11. Dezember für den Personenverkehr freigegeben. Am längsten Eisenbahntunnel der Welt wurde 17 Jahre lang gebaut. Das Bauwerk kostete zwölf Milliarden Franken, etwa 11,2 Milliarden Euro.

Quelle:  (dpa)
 

Montag, 13. März 2017

„Mit der Mafia geredet“ – neue Details im Betrug gegen Unister

Die Warnungen waren eindeutig: "Lass die Finger davon. Ich glaube, wir haben mit der Mafia gesprochen", sagte ein enger Mitarbeiter zu Unister-Chef Thomas Wagner. Der 38-Jährige machte auf eigene Faust weiter.

Der Unistergründer und ehemalige Unternehmenschef Thomas Wagner hatte alle Warnungen in den Wind geschlagen. Mehrfach rieten ihm enge Mitarbeiter vor dem am Ende verhängnisvollen Darlehensgeschäft in Venedig ab. „Thomas, lass die Finger davon, die Sache ist suspekt, wir wissen nicht, was das für Leute sind“, redete der Aufsichtsratsvorsitzende der Unister-Tochter Capital One AG, Roland S. (51), auf ihn ein. Zwei Wochen später tappte Wagner trotzdem in die Falle, verlor dabei 1,5 Millionen Euro und stürzte am nächsten Tag mit seinem Gesellschafter-Kollegen Oliver Schilling (39), Finanzmakler Heinz B. (65) und dem Piloten in Slowenien ab und starb.
Viele Details aus der „Akte Unister“ klingen wie aus einem Wirtschaftskrimi abgeschrieben. Am Mittwoch kam vor dem Landgericht in Leipzig ein weiteres Kapitel dazu. Vor der 16. Strafkammer wird gegen Wilfried S. (69) wegen Betrugs verhandelt. Er soll maßgeblich an dem Kreditschwindel beteiligt gewesen sein.

Codename "Epsilon"

Wagner brauchte dringend frisches Geld. Sein Plan: Er wollte einen Teil der Reisesparte an die Börse bringen und Einnahmen von mindestens 100 Millionen Euro generieren. Das Filetstück von Unister sollte in die Unternehmenstochter Capital One AG eingebracht und später auf dem Düsseldorfer Parkett platziert werden. Bei Unister wurde das Projekt unter dem Codenamen „Epsilon“ geführt.
Von Banken bekam Wagner kein Geld mehr. Er suchte deshalb nach Investoren und ließ dafür auch den Leipziger Immobilienkaufmann Oliver B. (54) ansprechen. Er vermittelte einige Kontakte, auch zu Karsten K. (68), einem ehemaligen Bankdirektor in Leipzig. „Ich kenne K. seit 20 Jahren“, so B., der dem Finanzexperten vertraut. Und Karsten K. engagierte sich.
Nach einigem Hin und Her präsentierte K. schließlich eine Möglichkeit. Ein Privatmann, es handelte sich um den vermeintlichen Israeli Levy Vass, wolle eine Millionensumme bereitstellen. Die Details sollten im Hotel Luisenhof in Hannover besprochen werden. Wagner schickte von der Capital One den Vorstandsvorsitzenden Marvin A. und dessen Kollegen S. zu dem Treffen am 28. Juni vergangenen Jahres nach Niedersachsen. A. und S., die am Mitwoch am Landgericht als Zeugen aussagten, sind noch immer völlig entsetzt, wenn sie an die Begegnung zurückdenken. Sie trafen im Luisenhof auf den Angeklagten S., den Banker K. und den später abgestürzten B. Wagner berichten die beiden Manager aus Leipzig noch am selben Abend: „Ich glaube, wir haben mit der Mafia gesprochen.“

Termin war "a waste of time"

S. führte das Wort und erläuterte das Geschäft. Zehn Prozent der Darlehenssumme seien vom Kreditnehmer als Sicherheit für eine Ausfallversicherung in bar zu übergeben. Im Gegenzug bekomme dieser 25 Prozent des Kredits ebenfalls in bar, der Rest werde überwiesen. Den Namen des Investors und der Versicherung erfuhren sie auch auf Nachfrage nicht. Im Gegenteil: Der Angeklagte S. sei pampig geworden. Er mache den Deal nicht das erste Mal, müsse direkt mit Wagner sprechen und S. sei wohl der falsche Mann, polterte er.
Den beiden Leipzigern wurde die Sache damals nach 20 Minuten zu bunt, sie standen auf und gingen. Die Visitenkarten ihrer drei Gesprächspartner zerrissen sie. Anschließend warnten A. und S. ihren Mitstreiter Wagner mehrfach und eindringlich vor dem Trio. Der Termin sei „ a waste of time“ gewesen, also reine Zeitverschwendung, schrieben sie ihm.

10.000 Schweizer Franken verschwunden

Der 38-Jährige schlug dennoch alle Warnungen in den Wind, tauschte sich weiter mit Banker K. aus und reiste am 13. Juli schließlich nach Venedig. Dort verschwand Vass mit Wagners 1,5 Millionen Euro und der Unisterchef bekam statt rund vier Millionen lediglich 20.000 Schweizer Franken. Der Rest war Falschgeld. Später, am Absturzort in Slowenien, fanden die Ermittler 10.000 Schweizer Franken in Wagners Rucksack. Die andere Hälfte der Summe ist bis heute verschwunden.
Bleibt die Frage, warum sich Wagner auf den Deal einließ? A. und S. können es sich noch immer nicht erklären. Wagner sei Experte für den Reisebereich gewesen, nicht aber für Finanzen, sagt A. Mit einer so hohen Bargeldsumme zu reisen sei völlig unüblich und der Entwurf für den Kreditvertrag mit nur fünf Seiten lächerlich gewesen.
Wagner war offenbar vom „Projekt Epsilon“ besessen. Am Nachmittag vor dem Venedig-Flug sei er bei einer Besprechung mit einem Rucksack aufgetaucht, für ihn völlig untypisch, berichtet A. Darin haben sich offenbar schon die 1,5 Millionen Euro befunden.
Die Nacht vor der Reise verbrachte Wagner mit seiner Lebensgefährtin im Leipziger Steigenberger Hotel. Vertreter der Reisebranche, die dort auch übernachteten, erinnern sich an ein Gespräch an der Bar. Dabei fiel von der Wagner-Seite sinngemäß der Satz: „In vier Wochen wird bei Unister alles anders aussehen, wartet es ab.“ Wagner sollte Recht behalten, aber nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Sechs Tage nach der abendlichen Runde an der Bar stellte das Unternehmen einen Insolvenzantrag.
Der Prozess wird am kommenden Mittwoch fortgesetzt. Dann will der Angeklagte umfangreich aussagen.

Quelle: Leipziger Volkszeitung

Freitag, 10. März 2017

Besser an Hubs angeschlossen

Der Regio-Airport von Ostwestfalen-Lippe erhält weitere Anschlüsse der Lufthansa nach Frankfurt und München.
Foto: Paderborn-Lippstadt Airport
90-sitzige Bombardier CRJ-900 setzt Lufthansa von und nach Paderborn ein. Kleinere Regional-Flughäfen in Deutschland haben es zumeist schwer. Das galt im vergangenen Jahr auch für den Paderborn Lippstadt Airport, an dem noch etwas mehr als 700.000 Passagiere abgefertigt wurden. Umso erfreuter zeigt sich der Flughafen-Geschäftsführer Marc Cezanne, dass die Lufthansa Paderborn diesen Sommer häufiger mit dem Drehkreuz München sowie nach einer Pause auch wieder mit Frankfurt verbindet: „Die Frequenz-Erhöhung ist ein wichtiger Schritt, der die Anbindung unseres Einzugsgebiets an den weltweiten Luftverkehr verbessert.“
Mit Beginn des Sommerflugplans bietet die Lufthansa ab Paderborn wöchentlich 34 Dienste zu den deutschen LH-Hubs – 28 nach München und sechs nach Frankfurt. Dies wertet Cezanne als einen „Beleg für das Vertrauen der Lufthansa in das Potenzial unserer Wirtschaftsregion“.
 
Quelle: BIZTRAVEL

Eine Milliarde Dollar von Investoren

Der Ferienwohnungsvermittler Airbnb hat sich eine weitere Finanzspritze besorgt. Insgesamt sammelte das Start-up aus San Francisco eine Milliarde US-Dollar (0,9 Mrd. Euro) bei Investoren ein.
Das geht aus Dokumenten hervor, die am Donnerstag von der US-Börsenaufsicht SEC veröffentlicht wurden. Das 2008 gegründete und lange Zeit verlustreiche Unternehmen sei seit dem zweiten Quartal 2016 profitabel und werde inzwischen insgesamt mit 31 Mrd. Dollar bewertet, berichtete der US-Sender CNBC unter Berufung auf einen Insider. 
Airbnb erwarte, auch in diesem Jahr Gewinn zu machen, und habe vorerst keine Pläne für einen Börsengang. Die Firma sei in den USA mittlerweile das wertvollste Start-up nach Uber, heißt es in dem Bericht. Wie die Fahrdienst-App hat jedoch auch Airbnb, das mit seinem rasanten Wachstum der Hotelbranche zu schaffen macht, in vielen Städten Konflikte mit den Behörden.
Dem Start-up wird vorgeworfen, in Metropolen wie Berlin oder New York den Mangel an erschwinglichem Wohnraum zu verstärken und Touristen-Trubel in ruhigen Nachbarschaften auszulösen. Zudem klagen Aufseher, dass Nutzer keine Steuern auf ihre Airbnb-Einnahmen zahlen.

Quelle: (dpa)